Telefonbuch 1941

Vor 80 Jahren – Ommersheim hat neun Telefonanschlüsse

Text und Grafik: Martin Wannemacher, Arbeitskreis Dorfgeschichte

Neben zahlreichen historischen Fotos erhalten wir immer wieder interessante Dokumente zu unserer Dorfgeschichte. Ein Blatt aus dem Telefonbuch des Jahres 1941 bringt uns die bescheidenen Kommunikationsmöglichkeiten in unserem damals etwa 1.400 Einwohner zählenden Heimatort näher.

Unter „Ommersheim“ sind darauf 37 Telefonanschlüsse aus den Orten Aßweiler, Biesingen, Erfweiler-Ehlingen, Heckendalheim, Ommersheim, Seelbach und Wittersheim aufgeführt.

Alphabetisch geordnet beginnt die Auflistung mit der Telefonnummer 122 des “Ackermann, Josef, Bäckerei, Wittersheim“ und endet mit der Nummer 104 von „Ziehl, Ludwig, Oekonom u. Brennereibesitzer, Aßweiler“. Von den 37 Telefonanschlüssen entfallen neun auf Ommersheim.

Zunächst ist unser „Bürgermeisteramt Ommersheim“ mit der Nummer 125 aufgeführt. Es folgen die Telefonanschlüsse 116 und 119 des „Gendarmerie-Posten 1, Saarbrücker Straße 11“ und des „Gendarmerie-Posten 2 (Gend.-Hptw. Christmann), Saarbrücker Straße 17“. Wie Josef Schnabel in dem Buch „Zeitzeugen Zweiter Weltkrieg – Ommersheimer Zivilpersonen erzählen“ schreibt, war Gendarmerie-Hauptwachtmeister Christmann der Leiter des damaligen Ommersheimer Gendarmerie-Postens. Er wohnte mit seiner Familie in dem Haus von „Mohre Lui“. Später meldete er sich zur Wehrmacht und kam bei der Partisanenbekämpfung an der Ostfront ums Leben.

Die Aufzählung setzt sich fort mit dem Telefonanschluss 141 des „Hartz, Johann, Revierjäger, Ziegelhütte“. Den älteren Ommersheimern dürfte Johann Hartz, der als hauptberuflicher Jäger Wald und Flur der großen Ommersheimer Gemarkung betreute, noch als „Hitter Hennes“ in Erinnerung sein. Er ist der Urgroßvater unseres Ortsvorstehers Stephan Piorko.

Unter dem fünften Telefonanschluss mit der Nummer 110 ist das „Katholische Pfarramt Ommersheim“ aufgeführt. Es folgt der Anschluss 140 der „Pfalzwerke AG, Schaltstation Ommersheim“.

Danach sind die Poststellen und Posthilfsstellen der Reichspost der eingangs erwähnten sieben Dörfer benannt. Die „Poststelle 1 Ommersheim“ hat die Nummer 106. Außer Ommersheim haben noch Aßweiler und Erfweiler-Ehlingen Poststellen. In Biesingen, Heckendalheim, Seelbach und Wittersheim sind es Posthilfsstellen.

Unter dem achten Ommersheimer Telefonanschluss ist die Nummer 115 der „Spar- und Darlehnskasse Ommersheim“ aufgeführt.

Auch zwei damals in unserer Region sehr bekannte Gasthäuser finden sich in der Auflistung. Es sind der „Heidehof“ in Erfweiler-Ehlingen, bekannt unter dem Namen „Härepeter“, sowie unser Gasthaus „Zum Lamm“. Dazu heißt es unter dem neunten und letzten Ommersheimer Telefonanschluss mit der Nummer 112: „Tussing, Peter, Sattler, Gasthaus zum Lamm, Branntweinbrennerei“.

„Sattlersch Wertschaft“, abgeleitet vom Beruf des damaligen Besitzers Peter Tussing, ist noch heute für ältere Ommersheimer der geläufige Name des 1819 erbauten Gasthauses. Nach dem Bau der Saarpfalz-Halle wurde das ehemals dorfbildprägende Anwesen im Jahr 1974 zusammen mit dem angrenzenden Bauernhaus Lang („Langpetersch“) abgerissen. Der mit bemerkenswerten Reliefs versehene Türstein des Gasthauses fand vor der Saarpfalz-Halle einen neuen Platz. Da er durch Witterungseinflüsse zerstört ist, wurde eine Nachbildung in Originalgröße von dem Niederwürzbacher Bildhauermeister Gerd Abel angefertigt und im Januar 2013 im Foyer der Saarpfalz-Halle angebracht.

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