Kurioses

Sachen gibt's....

Ansichtskarte mit einer Luftaufnahme von 1968

Im Jahre 1975 durfte ich als 13-jähriger Musiker im Musikverein Ommersheim zum ersten Mal mit dem Großen Orchester auf Reisen gehen. Ich war der Jüngste aller Musiker und dementsprechend stolz dabei sein zu dürfen.

Die Fahrt ging nach Gersthofen, im bayrisch-schwäbischen Landkreis Augsburg. Soweit ich mich erinnern kann war der Kontakt über den Sohn unseres Dirigenten Bernd Hoffmann, dem Hornisten Bernhard jun. Hoffmann, zustande gekommen. Bernhard jun. hatte an der Oper Augsburg ein Stelle als Hornist erhalten.

Viel von der Fahrt ist mir leider nicht mehr im Kopf geblieben, ich kann mich aber an einen Massenchor mit mehreren einhundert Musikern auf einer großen Festwiese erinnern, ein tolles Erlebnis.

Wie damals üblich wurden die angereisten Orchester in privaten Quartieren untergebracht, bei der Anzahl an Gästen kein leichtes Unterfangen. Ich durfte mit einem Musikerkollegen bei einer sehr netten Familie mit zwei Kindern übernachten. Die ein oder zwei Tage waren schnell vorbei und wir traten wohlgelaunt die Heimreise an.

Zu Hause angekommen erzählte ich meinen Eltern stolz von meinem Erlebnissen und der netten Familie, bei der ich in Quartier war. Dem Hinweis meiner Mutter folgend, gut erzogen wie man hätte sein sollen, ging ich zu "Schreibwaren Janzen, Spiel-und Lederwaren, Devotionalien" und kaufte eine Ansichtskarte von Ommersheim.

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Es war noch nie mein Ding Ansichtskarten zu schreiben und zu verschicken, aber egal, in diesem Fall musste ich ein Einsehen haben. Mit den üblichen "... wir sind gut angekommen, vielen Dank für alles..." schickte ich die Karte mit einer 40 Pfennig-Briefmarke in Richtung Gersthofen. Das war's. Es gab dann ab und zu noch einen Kontakt, der sich aber mit der Zeit verlief, wie es halt so ist.

Knapp 40 Jahre !!! später, ich hatte mittlerweile für meine Leidenschaft Webseiten und Druckprodukte zu gestalten ein Gewerbe angemeldet, googelte ich im Netz nach Dingen, die mit meinem Heimatort Ommersheim einen Bezug haben. Irgendwann stieß ich auf eine Seite, die mit alten Ansichtskarten handelte und tatsächlich gab es auch Karten von Ommersheim. Beim Studieren der Karten (ich krieg jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich daran denke), traute ich meinen Augen nicht: ich fand in diesem Ansichtskartenshop meine Karte, die ich damals nach Gersthofen geschickt hatte! Einfach nicht zu glauben! Die acht Euro für die Karte waren schnell überwiesen, nach wenigen Tagen hatte ich sie wieder in der Hand. Für mich eine schöne Sache, gepaart mit ebensolchen Erinnerungen.

Robert Kettenbaum, im Okt. 2019

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